Auf der re:Invent 2016 hat Amazon Web Services (AWS) einen neuen Dienst unter dem Namen Amazon Lightsail vorgestellt, der Entwicklern den Einstieg in Amazon’s Clouddienste kostenseitig wie auch aus technischer Sicht erleichtern soll.
In diesem Artikel möchte ich die Einrichtung eines simplen VPS für das Hosting einer WordPress Website mit Hilfe von Amazon Lightsail vorstellen.
Installation
Zunächst loggen wir uns auf der Seite www.amazonlightsail.com mit unserem vorhandenen Amazon-Konto ein:
Um eine neue VPS-Instanz zu erstellen, klicken wir im Lightsail Dashboard auf ‚Create Instance‘ und können dort zunächst zwischen verschiedenen vorgefertigten Images wie z.B. WordPress, Joomla, etc. oder aber auch reinen Betriebssystemimages wählen:
In diesem Beispiel verwenden wir das WordPress-Image und entscheiden uns für die kleinste Instanzgröße. Wir können zusätzlich noch die Availability Zone auswählen (zur Zeit nur in US-Virginia) und einen Namen vergeben. Nach wenigen Minuten ist unser neuer VPS inklusive vorinstalliertem WordPress dann auch schon bereit:
Um uns jetzt das erste Mal ins Backend unserer neuen WordPress-Website einzuloggen, rufen wir die zur Zeit noch temporäre Public IP unseres Servers im Browser auf und klicken unten rechts auf das Bitnami Logo, um weitere Informationen zu den Login-Daten zu erhalten:
Dort erfahren wir, dass der Benutzername ‚user‘ lautet und wir uns per SSH mit dem Server verbinden müssen, um das Passwort aus der Datei ‚bitnami_application_password‘ auszulesen:
Nachdem wir die Zugangsdaten nun kennen, können wir uns auch in WordPress einloggen, um ein paar Anpassungen vorzunehmen:
Da es sich bei der Public IP unseres Servers zur Zeit noch um eine temporäre Adresse handelt, werden wir im nächsten Schritt eine statische IP für unseren VPS erstellen:
Um unsere Seite aber nicht immer umständlich über diese neue statische Public IP aufrufen zu müssen, werden wir als nächstes eine DNS-Zone für die neue Domain der Website einrichten:
In unserem Beispiel gehen wir davon aus, dass wir noch gar keine eigene Domain für unsere Website besitzen und nutzen deshalb mit Amazon Route 53 einen klassischen AWS-Service außerhalb von Lightsail, um die neue Domain lightsail.rocks zu registrieren.
Wir können dorthin direkt aus dem Lightsail-Dashboard ohne nochmaliges Login wechseln:
Nachdem wir die neue Domain mit Route 53 gekauft und registriert haben, können wir sie für das Erstellen der DNS-Zone in Lightsail nutzen:
Damit unsere Website bzw. der Server auch über die neue Domain erreichbar ist, fügen wir noch einen A-Eintrag für die Subdomain ‚www.lightsail.rocks‘ hinzu und geben in Route 53 die Nameserver unserer neuen DNS-Zone an:
Fertig
Unsere neue WordPress Website ist ab sofort auf unserem Amazon Lightsail VPS unter der Domain www.lightsail.rocks erreichbar:
Monitoring, Firewall, Backups
Amazon Lightsail bietet standardmäßig für jeden VPS auch Monitoring-Funktionen (Metrics), Firewall-Regeln (Networking) und Backups, aus denen sich wieder neue Instanzen generieren lassen (Snapshots), an:
Fazit
Mit Lightsail hat Amazon eine interessante und kostengünstige Alternative für Einsteiger und Entwickler ins Leben gerufen, die durch die enge Verknüpfung zu den klassischen AWS-Services sowie API-Zugriff und VPC-Peering eine spätere Erweiterung bzw. Professionalisierung der eigenen Cloud-Dienste erleichtert.